Es ist amtlich: Der Lukas Kindergarten schließt!

Die Gründe für die Entscheidung und der traurige Weg dorthin.

Der Lukas Kindergarten, so wollen es vor allen die CDU und Bürgermeister Trampe, muss weg. Zu klein, zu alt, schlichtweg ein Sanierungsfall, der sich nicht mehr rechnet. Von keiner Seite werden allerdings belastbare, unabhängige Gutachten vorgelegt, um diese Behauptungen mit Argumenten zu untermauern. Stattdessen reicht der CDU eine mündliche Einschätzung zum Gebäude, abgegeben von Torsten Karp (CDU-Ausschussmitglied und Bauingenieur) in der letzten Ausschusssitzung am 11.07.2023. In der dieser Sitzung wurde dann auch die Schließung der Kita final beschlossen und der Antrag der SPD abgelehnt, vor einem abschließenden Beschluss die erforderlichen Fakten zu beschaffen und dann neu zu bewerten.

Entscheidend waren hier weiterhin das angebliche Überangebot Rellingens an Kita-Plätzen im Elementarbereich bei einer minimalen Unterdeckung bei den Krippenplätzen.  Aus unserer Sicht basierend auf einer Berechnungsgrundlage, die man sich zu Recht gelegt hat. Einfach ausgedrückt, basierend auf den reinen Geburtenzahlen. Eine Berücksichtigung zukünftiger Entwicklungen, insbesondere in Krupunder/Neu-Egenbüttel, wie z.B. ein anstehender Generationenwechsel, zunehmende Bauverdichtung, Facharbeitermangel bei gleichzeitig steigenden Flüchtlingszahlen, gab es nicht. Dann stimmt natürlich die eigene Rechnung und gerne wird dann darauf verwiesen, dass auch andere Gemeinden und der Kreis das so sehen. Das kann allerdings kein Beweis für die Richtigkeit der Zahlen sein. Denn alle Verwaltungen haben dasselbe Problem, Kitaplätze sind ein Kostenfaktor, aber gleichzeitig eine Investition in die Zukunft. Leider teilt die Ausschussmehrheit in Rellingen diese Einschätzung mit uns nicht mehr.

Pikanterweise begann das ganze Kita-Drama bereits im Jahr 2017/18:  Ein Baumschuler plant ein lukratives Wohnprojekt aufzulegen. Um das zu ermöglichen, bietet er der Gemeinde ein Grundstück zum Bau einer Kita an, Kostenpunkt immerhin 1 Millionen €.  In den politischen Gremien wird das als einmalige günstige Gelegenheit verkauft, eine neue Kita zu bauen. Damals gab eine Erhebung mit einer Fehldeckung an Kita-Plätzen… Unterschlagen wird dabei weiterhin, dass das Ev.-Luth. Kita-Werk fast zeitgleich das Angebot macht, einen neuen Lukas-Kindergarten in Neu-Egenbüttel auf kircheneigenem Grund zu errichten, einen größeren Neubau ohne Grundstückskosten. Statt eines Neubaus in Neu-Egenbüttel gibt es eine weitere Kita (Kita Lohacker, Johanniter) in Rellingen-Ort.

Der Lukas-Kindergarten wird uns in Neu-Egenbüttel/Krupunder ganz sicher fehlen, egal ob die globalen Zahlen für Rellingen stimmen oder nicht. Mit dem Ev.-Luth. Kita-Werk wurde im Übrigen nie gesprochen, sondern erst informiert, nach dem alle politischen Beschlüsse gefallen waren. Das war am 8. September 2022, als die fragwürdige Bedarfsplanung zur Grundlage der Schließungsabsicht gemacht wurde, ohne ordentlichen Tagesordnungspunkt und somit einer sehr fragwürdigen Beschlussfassung. Unsere Ausschussmitglieder fühlten sich im Nachhinein regelrecht überrumpelt   und zu einer alternativlos erscheinenden Entscheidung gedrängt.

Weder Eltern, die im wahren Leben Mühe haben einen Kindergartenplatz in Rellingen zu bekommen, noch der Betreiber das Ev.-Luth. Kita-Werk verstehen, warum der Lukas Kindergarten jetzt geschlossen werden soll und können die angegebenen Gründe nicht nachvollziehen.

Darum hatte die SPD-Fraktion für den KJS-Ausschuss den Antrag gestellt, die willkürlich erscheinende Entscheidung noch einmal zu überprüfen und auf eine solide Grundlage zu stellen. CDU, Grüne und FDP waren dazu leider nicht bereit.

  

Autor(en): Ch. Zimmermann mit
Unterstützung von Markus Perband
für die SPD-Fraktion in Abstimmung mit dem Vorstand
Kontakt: m.perbandt@googlemail.com