Photovoltaik auf dem eigenen Dach
Ein Erfahrungsbericht nach 12 Jahren und einem umzugsbedingten Umbau
Im Jahre 2008 beschloss ich, eine PV Anlage anzuschaffen und zu installieren. Nach intensiver Beratung ließ ich die Anlage noch im selben Jahr montieren.
Unser damaliges Dach hatte keine optimale Ausrichtung, 2/3 der Module südwestlich und das restliche Drittel südöstlich, trotzdem wurde ein vernünftiger Ertrag prognostiziert. Durch die unterschiedlichen Dächer kam ich in den „Genuss“ von 3 unterschiedlichen Montagearten. Die Montage der Module ist auf die verschiedensten Arten möglich. Es gibt Indach-, Aufdach-, „aufgeständert“ oder „schwimmend“ auf Flachdach montierte Anlagen. Die ursprüngliche Montage sehen Sie hier mit drei verschiedene Montagearten: Aufdach, aufgeständert und „schwimmend“ auf beschwerten Wannen.
Im Jahre 2008 waren die Anlagen noch sehr teuer. Entsprechend hoch die damalige Einspeisevergütung, die für 20 Jahre garantiert wurde. Ein Eigenverbrauch war noch nicht möglich, er wurde erst 2009 zum Gesetz.
Der Preis für die Anlagen ist aufgrund sehr hoher Fertigungszahlen inzwischen deutlich gefallen. Damit ist auch bei geringerer Förderung eine Amortisation in 10 bis 11 Jahren realistisch. Erst recht, wenn die derzeitig guten Zinsbedingungen zugrunde
gelegt werden. Die Annahme, Schleswig Holstein sei für den Einsatz von PV – Anlagen ungeeignet, ist nicht richtig, die Anfangsprognosen meiner Anlage wurden immer übertroffen.
2012 beschlossen meine Frau und ich, noch einmal neu zu bauen. Dabei stand außer Frage, die PV-Anlage muss mit. Ursprünglich dachten wir an einen flachen Bungalow, aber dann entschieden wir uns doch für ein Schrägdach, ungefähr 40 ° Dachneigung. Dort wurde dann die alte Anlage neu als Aufdachmontage installiert.
Der Wechsel des Standorts war eigentlich kein Problem, allerdings scheint ein Umzug einer existierenden Anlage bei SH – Netz nicht alltäglich zu sein, es gab einigen Erklärungsbedarf. Letztlich konnten aber alle Fragen geklärt werden und die Anlage ging wieder ans Netz.
Dieser Umzug brachte zusätzlich den Vorteil einer besseren Ausrichtung, die Module blicken fast genau gen Süden. Allein dadurch wurde die Effektivität um ca. 5 -10 % gesteigert. Die Installierte Leistung beträgt 6.150 kWp und der Ertrag liegt bei ca. 6.000 kWh pro Jahr. Damit erzeugen wir mit dieser Anlage mehr Energie als wir selbst verbrauchen.
Häufig werde ich nach Leistungsverlusten im Laufe der Jahre gefragt. Dazu kann ich aus dem letzten Jahr berichten. Bei glasklarem Himmel betrug die augenblickliche Leistung Anfang April um Mittag herum echte 6.070 kW, das ist nach 12 Jahren Betriebsdauer fast an der theoretischen Leistung und damit als sehr positiv zu bewerten.
Unser Fazit: Auch beim Standort Rellingen lohnt sich ein private Photpovoltaik-Anlage. Für einen selbst und ganz besonders auch für unser Klima und die Zukunft unserer Kinder.
Autor: Peter Geerken
Kontakt: peter.geercken@web.de
So sind die alten Photovoltaik-Elemente auf unserem neuen Haus montiert. Links sehen Sie wie Anlage auf unseren alten Grundstück montiert war.
Bedingt durch die Lage der Gebäude und die Ausrichtung des Grundstücks zugegebenermaßen ziemlich „wüst“ verteilt. (Bilder: Geerken)
Was genau bedeutet eigentlich Nachhaltigkeit?
Für die SPD bedeutet Nachhaltigkeit die drei Säulen Ökologie, Wirtschaft und Soziales innerhalb der Belastungsgrenzen in einen Einklang zu bringen, der Wohlergehen für alle schafft. Heute – sowie für weitere Generationen.
Dies ist eine der schwierigsten Aufgaben unserer Politik, denn nicht selten ergeben sich große Zielkonflikte. Eins von vielen Beispielen hierfür ist es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen im Konflikt mit der Zielsetzung den Flächenverbrauch gering zu halten.
Im grünen Rellingen ist es besonders wichtig, unseren Baumbestand zu schützen. Hierfür haben wir uns im vergangenen Jahr für ein neues Baumschutzkatastar, eine neue Baumschutzsatzung sowie eine neu aufgestellte Förderrichtlinie stark gemacht und diese im März 2021 verabschiedet.
Ebenso ist die Elektromobilität ein wichtiges Thema in diesem Bereich. Jedes vierte neu zugelassene Fahrzeug in der Bundesrepublik ist eines mit Elektroantrieb. Hier steht der Wunsch nach individueller Mobilität im Kontext der Bemühungen zur Eindämmung des Klimawandels. Zuletzt wurden in Rellingen zwei öffentliche Schnellladesäulen beim Baumarkt Hass+Hatje in der Eichenstraße in Betrieb genommen, hier können E-Auto-Besitzer in etwa zehn Minuten 100% Ökostrom
für bis zu 100 km tanken. Weitere Ladestationen in Rellingen befinden sich auf dem Rathausparkplatz sowie bei Schröder Elektrotechnik an der Hauptstraße. Das große Ziel allerdings ist, den Kauf und Einbau von privaten Wallboxen weiter zu fördern; im Moment sind hier die Fördersummen der Bundesregierung erschöpft und das weitere Vorgehen wird aktuell beraten.
Seit August 2021 arbeitet in Rellingen der Klimabeirat, zu dessen ersten Zielen für die SPD von Anfang an Photovoltaik auf öffentlichen Dächern gehört. Im März 2022 sind wir diesem Ziel mit dem Beschluss ein großes Stück näher gekommen, auf den Dächern der Caspar-Voght-Schule und der angrenzenden Turnhalle die Installation von Photovoltaikanlagen durch die Solar-Initiative-Halstenbek prüfen zu lassen. Schon vor ungefähr 8 Jahren hatte die SPD vergeblich versucht, eine Mehrheit dafür zu erlangen, Photovoltaik auf öffentliche Dächer in Rellingen zu bringen. Für Näheres zur Photovoltaik auf privaten Dächern scrollen Sie einfach hoch.
In den nächsten Monaten will der Klimabeirat an einer Fokusberatung teilnehmen und dabei einen Klimaschutzfahrplan für Rellingen erarbeiten. Zurzeit läuft der Förderantrag dafür.
Autorin: Jasmin Petersen
Jg. 86, Kaufm. Angestellte
Gemeindevertreterin
Kontakt:
panschipansch@hotmail.com